Stimmungsschwankungen, plötzliches weinen, hysterisches Lachen, Aggressionen gegenüber anderen oder auch sich selbst, all das sind recht bekannte Auswirkungen der Schwangerschaft auf die Gefühlswelt der werdenden Mutter. Schnell wird das alleine auf die hormonelle Veränderungen geschoben, die auch für Übelkeiten und extravagante Geschmäcker in Essensfragen zuständig sind.
Ich war zum Beispiel schon immer ein sehr emotionaler Mensch, was natürlich auch an meiner Hochsensibilität liegt. Aber seitdem ich schwanger bin hat diese Emotionalität ein neues Stadium erreicht, nicht nur das mir noch öfter die Tränen kommen, Tierdokus, Geburten, Hochzeiten und ähnliches lassen meinen Tränendrüsen eine wahre Party starten. Auch meine Gedanken, vor allem die Gedankenkarusselle sind eine Spur hartnäckiger und weitaus intensiver geworden.
In den letzten Wochen hatte mich beispielsweise immer wieder das Gefühl und die Gedanken erreicht, vor allem im Traum, das etwas mit unserem ungeborenen nicht stimmen könnte, das das kleine Herz nicht mehr schlägt und wir unser Kind nie in den Armen halten können. Auch Fehlgeburten waren immer wieder eine Thematik meiner Träume, gerade in den ersten Schwangerschaftswochen. Viele Frauen berichten davon, dass ihre Träume in der Schwangerschaft sehr intensiv werden und Ängste noch stärker als sonst in den Träumen verarbeitet werden, doch mich interessiert.
Was genau passiert denn da gerade in meinem Gehirn?
Leider ist es so, dass es hierzu wirklich wenige Untersuchungen oder Studien gibt, die sich wirklich darauf konzentrieren welche Auswirkungen die erwiesenen hormonellen Veränderungen auf das Gehirn haben. 2016 gab es eine Studie in Barcelona, die auf diese Thematik näher eingingen und feststellte, dass es während der Schwangerschaft zu einer leichten Abnahme des Hirnvolumens in Teilen des präfrontalen sowie des temporalen Cortex kam. Diese Bereiche sind für soziale kognitive Leistungen zuständig.
Die Volumenabnahme sei jedoch nicht mit einer Abnahme der Hirnzellen zu verbinden, man vermutet das es durch die Hormon Veränderung zu einer Reorganisation der Nervenverbindungen kommt, dafür spreche unter anderem das es durch diese Hirnveränderung nicht zu einem Verlust der kognitiven Fähigkeiten kommt.
Für mich macht das durchaus Sinn, denn Als Mutter verändert sich das denken, Prioritäten verschieben sich und das ganze Leben wird einmal durchgerüttelt und auf den Kopf gestellt. Da klingt es sehr logisch, dass sich das Hirn schon in der Schwangerschaft neu organisiert und strukturiert um sich den neuen Herausforderungen besser stellen zu können.
Trotzdem möchte ich ihn Zukunft versuchen, meine Ängste etwas zu beruhigen um meine Alpträume vielleicht etwas im Zaum halten zu können. Denn so ein Alptraum aus dem man schweißgebadet erwacht, bedeutet unheimlich viel Stress für das ungeborene und den möchte ich von unserem Süßfratz so lang wie möglich fernhaften.
Also positive Gedanken erzeugen, und den Realitätssinn immer wieder bestätigen.